Matthias berichtet 2021 41/2021
Franzosenkraut heißt das "Unkraut" was mit der Hacke, Schuffel oder den Fingern entfernt werden muss
Buschbohnen-Unkraut-Hack Aktion
Gemüse wächst immer mit Beikräutern auf.
Buschbohnen drohten im Unkraut unterzugehen.
Vor Wochen schrieb ich eine Rundmail an unsere Kunden mit der Bitte zur Hilfe auf dem Acker, um die Buschbohnen vor dem Unkraut zu retten. Vielleicht erinnert sich noch jemand. Leider kamen an diesem Sonntag nur sehr wenig Menschen. Aus Krefeld und Umgebung waren etwa 10 Personen, meist mit Kindern gekommen, es war dennoch eine gute Aktion!
Das Wetter spielte wunderbar mit, wir bekamen eine Menge geschafft. Leider lange nicht so viel, wie es gemußt hätte. Die Bohnenpflanze wuchs zwar sehr gut, mit ihr aber auch das sehr lästige und mächtige Franzosenkraut. - Warum man das so nennt, das müßte noch genauer ermittelt werden - .
Auf jeden Fall musste das lästige Unkraut mit den Händen herausgezogen werden, weil es sich direkt neben der Bohnenpflanze niedergelassen hat. Es erdrückt dann irgendwann die Bohnenpflanze, die dann krank wird und abstirbt, sie hat kaum eine Chance. Erst wenn man dem Franzosenkraut durch entfernen die Schranken weißt, dann hat die Bohne eine Chance.
Man kriecht mit den Knien über den weichen Boden um möglichst nah an der Pflanze zu sein. Die Kindern fanden das sehr schön, aber sie wußte nicht, was denn Nutz- was denn Schadpflanzen seien. Das ist auch nicht leicht zu entscheiden. Zudem haben Kinder wenig Ausdauer dazu. Es gab aber auch zwei Jungens im Alter von 10-12 Jahren, die fleißig dabei waren. Ebenso waren die Erwachsenen fleißig. Es ist angenehm, sich nebeneinander auf dem Feld Pflanze für Pflanze vorzuarbeiten, dabei zu erzählen oder auch zu schweigen. An Themen über den Bioanbau, Klimawandel und Pädagogik, es waren auch Lehrer dabei, fehlte es nicht.
Nun weiß ich ziemlich sicher, dass man die Bohnen der Bohnenpflanze essen kann, jedoch die Franzosenkrautpflanze in keinerlei Zustand. Sogar die Kühe haben sie nicht so gerne. Was soll man also tun, als an geeigneten Tagen, es muss trocken und sonnig und windig sein, das unerwünschte Kraut auszureißen, damit wir irgendwann Bohnen ernten könnten. Das war unser Ziel des Aufrufes.
Nun mehrere Wochen später mußten die Bohnen geerntet werden.
Dazu kommt eine große Bohnenerntemaschine eines niederländischen Unternehmers, der darauf spezialisiert ist.
Diese Maschine ist so unglaublich gebaut, dass sie in unglaublicher Geschwindigkeit auf dem Acker die Bohnen ernten kann und den Rest der Bohnenpflanze klein häckselt und auf dem Acker verstreut. Grandioses Ding! Nur, was sie nicht bewältigen kann, das ist übermäßiges Franzosenkraut! Da streikt sie. Sie kann die Bohnenschoten dann nicht mehr unterscheiden. Daher mußten etwa 2 Hektar stehen bleiben, was eigentlich nicht geplant war.
Solch ein Bohnen-Vollernter erntete nun die Demeter Bohnen für die Verarbeitung. Sie kommen als Demeter- Bohnen in Gläsern als Konserve oder in Demeter Tiefkühlqualität auch zu uns und werden mit unserer Biokiste verkauft.
Ohne Maschinen keine Ernte
Nun aber sollten noch frische Bubos in unsere Biokiste kommen.
Da nun viele Bubos wegen dem zu hohen Unkrautdruck, besonders des Franzosenkrauts, NICHT mit der Maschine geerntet werden konnten, kam es zur Handernte. Ein fleißiger Mitarbeiter, Frank und ich, ernteten die Bohnen indem wir die ganze Pflanze aus dem Boden zogen und in Kisten legten. Hier im Biokistenbetrieb kamen die Bohnenkisten in den Kühlraum und wurden dann nach Bedarf abgezupft, was eine Menge Arbeit war. Dies erstaunte nochmals, wenn man bedachte, wie schnell die Maschine auf dem Feld das alles zusammen bewerkstelligte. Aber was half es, wir mussten zupfen, denn wir konnten ja wohl kaum die kompletten Pflanzen mit den Bohnenschoten in die Biokiste legen, oder?
Bleibt Handarbeit
Die Schoten müssen per Hand vom Bohnenstrauch abgezupft werden. Die erste Bohnenaktion mit etwa 100kg ist in die Biokiste gekommen! Wir werden weitere Aktionen planen, denn es stehen noch viele Pflanzen auf dem Bohnenfeld.
Übrigens: Vor den Bohnen standen die Kartoffeln Glorietta auf dem Acker. Nach den Bohnen soll Gerste eingesät werden, was bald geschehen muss, damit diese noch zeitig in den Winter gehen kann.