Matthias berichtet 2022 31/2022


Ökokistenbetrieb Betriebsleiter treffen sich regelmäßig, hier steh ich mit Ulli vom Elbershof im Wendland

Bio Erzeugnisse viel teurer?


ALLES WIRD TEURER! wird laut geklagt. 

  Sorry, ich kann das nicht mehr gut hören! Bei uns ist beinah gar nichts teurer geworden! Im Februar, März, April sind die Preise jedes Jahr die teuersten vom Jahr, weil die heimische Erzeugung dann kaum vorhanden ist. Der Acker ist dann leer, es gibt noch Feldsalat und Postelein im Gewächshaus. Tomate, Gurken, Paprika gibt es gar nicht, weil die Wärme und Sonne fehlt. Die Hennen legen im ungeheizten Stall weniger Eier, erst nach Ostern wieder mehr. Das Obst ist eingelagert, eingefroren oder eingemacht im Glas oder Konserve. Die ersten Salate können ab Februar/März mit großem Aufwand im Gewächshaus oder Freiland angepflanzt werden und gedeihen wenn alles gut geht bis im Mai/Juni heran.  Wo bitte, soll dann das günstigere, heimisch Erzeugte denn herkommen?  Es ist ja dann auch jedes Jahr die Frage, womit sollen wir die Biokiste denn füllen, wenn regional nichts angeboten wird? Wenn es nur eingelagertes Obst, Wurzeln und Kartoffeln und Gemüse gibt. Sauerkraut, Weiß- und Rotkohl? Wie war das denn in der Vergangenheit mit der Ernährung in den Monaten von Januar bis Juni? Wovon lebten denn die Menschen bis vor 5-7 Jahrzehnten in unserer Region?  Vom Eingemachten. Diese Ernährung, wie wir sie uns leisten, es ist doch eine neue Zeiterscheinung, die es in der Weltgeschichte bislang nicht gab. Jede Menge Import- Gemüse und Obst in großer Menge und Vielfalt gibt es nun in der vormals sogenannten Fastenzeit. ALLES WIRD TEURER! wird laut geklagt. 

Wo bitte, soll dann das günstigere, heimisch Erzeugte denn herkommen? 

Es ist ja dann auch jedes Jahr die Frage, womit sollen wir die Biokiste denn füllen, wenn regional nichts angeboten wird? Wenn es nur eingelagertes Obst, Wurzeln und Kartoffeln und Gemüse gibt. Sauerkraut, Weiß- und Rotkohl? Wie war das denn in der Vergangenheit mit der Ernährung in den Monaten von Januar bis Juni? Wovon lebten denn die Menschen bis vor 5-7 Jahrzehnten in unserer Region?  Vom Eingemachten. Diese Ernährung, wie wir sie uns leisten, es ist doch eine neue Zeiterscheinung, die es in der Weltgeschichte bislang nicht gab. Jede Menge Import- Gemüse und Obst in großer Menge und Vielfalt gibt es nun in der vormals sogenannten Fastenzeit. 

ALLES MUSS TEURER WERDEN, ABER BITTE EHRLICH!

 Seit über 30 Jahren arbeite ich mit meiner Frau Gabi daran, dass wir, - meiner Meinung nach-, die Besten Nahrungsmittel anbieten, die es in unserer Region überhaupt zu kaufen gibt. Das machen wir mit viel Enthusiasmus, weil wir erkannten, dass diese Arbeit NOTWENDIG ist, damit es überhaupt für irgendwelche Erzeuger weltweit möglich ist und für weitere werden kann, biologisch oder sogar biologisch dynamischen Landbau auszuführen. Wie soll der Bauer, Gärtner, Obstbauer, Winzer, der sich stetig bemüht, einen guten zukunftsweisenden Landbau mit Pflanzen- und Tiere-Vielfalt, Boden und Naturpflege zu erarbeiten, wie soll der das können, wenn seine Erzeugnisse nicht zu vernünftigen, also teureren Preisen als die konventionellen, an vernunftbegabte Kunden gelangen könnte? 

Wer hat denn „BIO“ erst in die Welt gesetzt?

Die ersten Bio-Erzeuger waren vor etwa 90 Jahren Demeter Erzeuger in Niederlande, Schweiz und Deutschland. Sie waren der Beginn einer NEUEN Landwirtschaft. 1924 hielt Rudolf Steiner den Landwirtschaftlichen Kursus in Koberwitz, heute in Pole. Daraus entstand Demeter. Ab etwa den 50ern gründeten BioBauern Bioland. In den 80ern kamen viele neue Bio-Betriebe dazu und immer mehr Verbraucher wollten deren Erzeugnisse kaufen. So entstand eine weltweite Bio-Szene. Diese ganze, vielleicht hauptsächlich europäische Naturkost Szene hat "Bio" erst Marktreif gemacht! Sie konnten es nicht alleine, der Staat mußte zunächst die gesetzlichen Bedingungen schaffen, damit Rechtssicherheit für die Erzeuger und Verarbeiter herrscht. Europa war m.E. Vorreiter in der Bio-Gesetzgebung. 

Die ganze europäische Naturkost Szene hat "Bio" erst Marktreif gemacht

Der freie Idealismus und die Tatkräftigkeit mancher Menschen waren wichtig.

 Erst durch die Arbeit der letzten 40-50 Jahre der vielen Naturkosthändler, Ladner, Großhändler und Einkaufs Koops, und der fruchtbaren Zusammenarbeit mit den schon erwähnten vernunftbegabten Menschen konnte das entstehen, was heute die sichere, weltweit zertifizierte NEUE Landwirtschaft ist. Endlich ist Bio in der Bevölkerung angekommen und vermutlich gibt es immer weniger Menschen, die behaupten, der Bio-Anbau wäre großer Blödsinn, so wie ich es damals noch sehr oft auf den Märkten hörte. Ja, es ist sogar soweit gekommen, das sich diejenigen, die heute behaupten, sie wären die größten Biohändler Deutschlands, NÄHMLICH ALDI, die diese BioSzene Jahrzehnte lang nur mit dem Arsch angeschaut haben, damit jetzt ihren Reibach machen. Sie tönen, als wenn Sie das alles entwickelt hätten. Nichts haben sie am Gedeihen der Bio-Erzeugung getan! Nichts. Und heute, was machen sie nun für die Bio-Erzeuger? Auch nichts. Ich höre nur von Preise drücken und kleine Erzeuger links liegen lassen. Leider gehen die weniger vernunftbegabten Menschen dort auch noch in deren Häuser und kaufen sogar noch dort. Und nun, was machen diese Groß Cophtas nun? Sie hauen gnadenlos die Preise von Lebensmittel in die Höhe, weil sie behaupten, das das Getriebe in der Ukraine die Preise steigen läßt! Das ist eine soo unglaubliche Lüge, das es  zum Himmel stinkt, was dort sicher ankommt und nicht gerne gerochen wird. Fragt mal einen konventionellen Erzeuger, ob er seit dieser Zeit irgendeinen Tropfen von dem Reibach den die Konzerne einfahren, abbekommen haben! Schwerlich werdet ihr einen finden. Die Landwirte werden sagen, die Kosten zur Erzeugung sind überall gestiegen und die vielleicht besseren Erzeugerpreise fressen dass alles wieder auf. Viele werden demnächst ihren Betrieb einstellen. 

Demeter Roggen-a-d-Schanzenhof-Acker2022 - Naturkost Schniedershof - Ihr Biokisten Lieferservice vom Niederrhein

Das Klima Wandeln

Übrigens: Diesen Text kann ich schreiben, weil es draussen affenheiß ist und man auf dem Land nicht arbeiten kann. Ich habe einen syrischen Mitarbeiter, der seit 8 Jahren in Deutschland lebt. Er kommt aus einer Bauernfamilie mit einer sehr großen Landwirtschaft und ist mir eine gute Hilfe. Er sagte mir eben, "in Syrien ist nicht so heiß wie hier! Wenn es 40° ist, dann ist die  Sonne nicht so stark wie hier. Sie ist weiter weg, nicht so nah," versuchte er zu formulieren. 

Viel Gemüse leidet unter der Hitze, manches kann es besser verkraften. Wenn wir den Klimawandel gut hinbekommen, dann stellen wir die Erzeugung vielleicht mehr und mehr auf Avocados, Pfirsiche und Nektarinen um?! 

Oben das Bild ist Demeter Roggen auf dem Schanzenhof in Veen. Ein kräftiges und kräftigendes Getreide, das dieses Jahr einen guten Ertrag hatte. Es ist hier ein traditionelles Korn, was auf kargen Böden gut gedeiht und viel gutes Stroh für die Tiere bringt und Wetterkapriolen gut aushalten kann. Esst mehr Roggen. 

 Danke für eure Hilfe! 

Euer Matthias Merholz aus Wachtendonk


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