Matthias berichtet 2022 44/2022


Mutter werden und es können bei den Hennen


Ob sie dann Mutter wurde, ich denke nein, denn die wenigsten Hennen schaffen das heutzutage noch. Ich spreche hier von unseren Ur-Hennen, die Namen weiß ich nicht mehr. Das war so vor 30 Jahren denk ich. Wir hatten damals wie alle anderen Bio- Betriebe immer Hybrid-Tiere, die Lohmann Brown.

Diese Profi Zuchtrassen werden in der ganzen Welt eingesetzt und kommen vom Erbgut her von, ich glaube, drei oder vier Hühner-Zuchtkonzernen. Heute gibt es die ÖTZ, siehe auf oekotierzucht.de

Es gab aber vor 30 Jahren nichts anderes. Danach kamen weitere Hennen, aber die kamen als kleine Junghennen von anderen Biohöfen. Sie legten viele gute Bio- Eier, hatten viel Platz zum Laufen, bekamen bestes Futter, und wollten sich manchmal auch weiter vermehren, sie wollten Mütter werden. Das wurde Iden Hybriden aber weg-gezüchtet.

Manche hatten dennoch den Impuls, auch weil wir die Hennen bei uns alt werden ließen, was aber gar nicht einfach war! Denn Mutter wurden kaum welche, und dann nur mit viel Mühe und Zuwendung von uns. Ich wünschte mir sehnlichst, das unsere Hennen zusammen mit den Hähnen eine Familie gründen würden. Das nennt man Glucken. Eine Henne hat den Impuls in sich, eine Mutter zu werden. Dazu legt sie Eier in ein Nest, meist recht versteckt, wenn sie die Freiheit dazu hat, andere Hennen kommen in ihr Nest und legen ihre Eier dazu. Das dauert etwa 10-20 Tage, dann setzt sich die Mutter- werdende Henne, die Glucke auf dieses Nest und wärmt die Eier. Nur einmal am Tag steht sie auf und frisst und kackt.

Derweil legen ihre Freundinnen weitere Eier, in ihr Nest oder in andere Nester. Die Glucke kommt zurück ins Nest, setzt sich auf die Eier und zieht die weiteren Eier mit dem Schnabel unter sich. Sind viele neue Eier bei ihr, drückt sie die alten, schon angebrüteten Eier hinter sich heraus. Das scheint ihr egal zu sein, sie nimmt gerne die neu dazugekommenen Eier der Freundinnen. Ich habe dabei den Gedanken des Liebesdienstes am Hühnervolk, den die Glucken vollbringen. Sie geben sich hin in ihrem Muttersein für das ganze Volk.

Häufig hatten wir den Fall, wenn wir das Nest dann irgendwann entdeckten, worin viel zu viele Eier drin oder daneben lagen, die angebrütet waren, manche Eier waren noch ganz frisch, dass die Glucke das alles gar nicht mitbekommt. Sie läßt sich beim brüten auch gar nicht stören! Sie tut so, als wenn sie nicht vorhanden wäre, wenn man ihrem Nest zu nahe kommt.

Entdeckten wir das Nest mit der Glucke, haben wir die frischen Eier ihr weggenommen, damit sie die älteren, angebrüteten Eier nicht hinter sich rausschiebt und verdirbt. Sie schimpft dann zwar sehr, ja, sie wird sogar so giftig, dass sie hackt, - wenn es eine gute Glucke ist- (die Kinder wollten diese Maßnahme nicht gerne ausführen) aber es ist besser für ihren Gluck-erfolg. Ansonsten bekommt sie nie ein Ei ausgebrütet, was wir schon häufig hatten. Sie glucken und glucken und hören nicht auf.


Hennen im Gebüsch - Naturkost Schniedershof - Ihr Biokisten Lieferservice vom Niederrhein

Das haben wir aktuell auch im Stall, immer hast du zwei, drei Glucken in den Nestern, denen du die Eier, die ja nicht von ihnen sind, wegnimmst, weil sie nie auf diese Art Mutter werden können. Das ist ein großer Nachteil der ökologischen Tierzucht Rassen, der ÖTZ, die wir nutzen, dass sie den natürlichen Muttertrieb wieder haben, was die gewöhnlichen Hybridhennen nicht mehr haben, bzw. erst im zweiten dritten Lebensjahr manchmal bekommen. (Daher werden sie in der gewöhnlichen Haltung auch nach spätestens einem Jahr weggeschlachtet.) Man bedenke, eine Henne kann 10-14 Jahre alt werden, wenngleich ihre Legeleistung nach drei/ vier Jahren stark abnimmt. Sie legt dann große Eier, dafür eben wenige. Ansicht müßten gerade diese Eier viele beliebter sein, denn sie stammen von erwachsenen Hennen. Das ist eine eine andere Nahrungsmittelqualität! Ausgereifte Eier sind das. Nun gut, bei den herrschenden Eierpreisen geht das nicht. Man bekommt das nicht bezahlt, es zählt die Masse. Das geht auch nur bei intensiver Haltungsweise. Auch im Bio-Landbau. Leider!



Hühner am Fenster - Naturkost Schniedershof - Ihr Biokisten Lieferservice vom Niederrhein

Manchmal machten die Glucken auch gute Ansätze, jedoch, die Küken kamen kaum zur Welt oder schlüpften nur halb oder überlebten nicht, weil die Glucken unfähig zum Muttersein waren, oder sie wurden von Raubtieren gerissen, oder die Glucken machten ihre mütterliche Arbeit dermaßen schlecht, sodass die anderen Hennen die Glucke und Küken malträtierten. Das tun die anderen Hennen ganz brutal. Sie hacken auf der Glucke herum. Wehrt diese sich nicht, werden die Hennen immer härter auf sie einhacken. Die Glucke MUSS sich intensiv wehren und sich Respekt bei dem Hühnervolk erarbeiten. Es ist interessant den Küken bei der Brut und der Aufzucht ihrer Kinder zuzuschauen, aber auch immer wieder sehr frustrierend für uns alle, am folgenden Tag wahrzunehmen, das wieder weniger Küken bei der Glucke sind.

Sicher ist eines; es ist anzustreben, dass zukünftig immer mehr Naturvermehrung bei Hühnern stattfinden muss! Das ist einerseits wichtig, um den Hühnern das Leben auf dieser Erde zu ermöglichen und andererseits um dem Menschen ein vollwertiges Lebensmittel mit dem Ei und dem geschlachteten Tier zu ermöglichen. Dazu bedarf es noch viel Hinwendung vieler Menschen in unterschiedlichen Regionen unserer Erde.


Hühner im Korb - Naturkost Schniedershof - Ihr Biokisten Lieferservice vom Niederrhein

Es kamen viele Fragen auf und wir fanden keine Menschen, die sich wirklich mit diesen Fragen beschäftigten, bzw. die ebenso aufgegeben haben wie wir immer wieder nahe daran waren. Inzwischen gibt es die ÖTZ, die ökologische Tierzucht. Eine kleine Initiative von Biobetrieben und Verbänden, die sehr engagiert an neuen robusten Rassen am Geflügel und bald auch an weiteren Tieren in der Landwirtschaft arbeiten. Ein gutes, weitgehend ehrenamtliches Engagement.  

Daher bekommt man von uns diese Tiere zu kaufen. Siehe unten.


Zum Ei gehört auch Hühnerfleisch

Hier aus der Internetseite oekotierzucht.de:

Anlässlich des Welt-Ei-Tages am 14. Oktober unterstreichen die Brudertier Initiative Deutschland e.V. und die Ökologische Tierzucht gGmbH, dass es für einen ethisch und ökologisch vertretbaren Eierkonsum unerlässlich ist, Henne und Hahn, Ei und Hühnerfleisch zusammen zu denken. Erst recht, seit Beginn des Jahres 2022 das Kükentöten in Deutschland verboten ist und beim Kauf der allermeisten Bio-Eier gilt, dass für jede Henne, die für die Verbraucher:innen Eier legt, ein Bruderhahn aufgezogen werden muss.

Die vielfach als unwirtschaftlich und ressourcenverschwendend kritisierte Bruderhahn-Aufzucht kann nur dann eine Lösung für die Umsetzung des gesetzlichen Kükentötungsverbots sein, wenn das Fleisch der Hähne nachgefragt und seinem Wert entsprechend vermarktet werden kann.

Hierfür ist ein Umdenken und eine Kaufverhaltensänderung der Verbraucher:innen notwendig. Diese kann durch Aufklärung und ein attraktives Angebot von Bruderhahn-Produkten gelingen.

Zurzeit ist nicht oder nur unzureichend bekannt, was der Aufdruck „Ohne Kükentöten“ auf Eierschachteln im Einzelnen bedeutet. Zum einen ist unklar, ob bei der Aufzucht der Legehennen, welche die Eier legen, ein technisches Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Ei eingesetzt oder ob die männlichen Küken aufgezogen wurden. Zum anderen erklärt es nicht, wo das Fleisch der Bruderhähne bleibt.

Im Vergleich dazu, dass das Label „Ohne Kükentöten“ nahezu jede Eierverpackung schmückt, findet sich ein Hinweis auf Bruderhahn-Fleisch in Geflügel-Produkten so gut wie gar nicht. Eine Ausnahme bilden aber z.B. das Bruderhahn-Siegel der BID oder die Marke der ÖTZ „Aus ökologischer Züchtung“, die nicht nur auf Eierschachteln, sondern auch auf Geflügelfleischprodukten abgedruckt sind.


TK Hühner - Naturkost Schniedershof - Ihr Biokisten Lieferservice vom Niederrhein

Suppenhuhn und Brat Hahn genügend vorhanden!

Wir würden uns freuen, wenn wir mehr von unseren Hennen und Hähnen lebend oder geschlachtet verkaufen könnten.

Stets sind genügend in unseren Tiefkühlschränken untergebracht, die mit der Biokiste bestellt werden können. Sie werden in Isoboxen mit der Biokiste geliefert.

Bitte bestellen sie Onlein oder per Telefon oder Mail bei uns ein Suppenhuhn oder auch einen leckeren Hahn zum braten. 


Eine neue Frische Aktion ist noch nicht geplant, weil der Absatz letztes mal leider sehr schlecht verlief.

Geben Sie in unserem Schopp in der Suche die Artikelnummer 2414 für das Suppenhuhn oder 3412 für den Hahn ein. Besser direkt mehr als eines bestellen, das ist für unseren Transport effizienter.

Rezept: schniedershof.de/lecker-bio/bio-rezepte/huehnersuppe-385/

Euer Matthias Merholz vom Schniedershof in Wachtendonk


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