Aus dem Archiv mein Text von vor 21 Jahren:
Über Zitrusfrüchte
Zitrusfrüchte und Orangen sind z.Zt. leider nicht so super! Wir sortieren schon sehr viel aus, aber die Haltbarkeit ist doch teils recht bescheiden. Ihr wißt ja, daß Biofrüchte nicht während des Anbaus und natürlich auch nicht nach der Ernte mit irgendwelchen Pestiziden behandelt werden. Daher ist die Anfälligkeit bei Klimaschwankungen auch größer. Sicherlich spielen auch die Wetterbedingungen in den Erzeugungsländern eine tragende Rolle. Haben die Kulturen dort mit widrigem Wetter zu tun, so hat das auf die Haltbarkeit nach der Ernte immer einen großen Einfluß.
Seit Wochen aus spanischem Bio-Landbau
Wie mir eben Jan Paul van Leendert vom Großhandel in Nieukerk mitteilt, bekommen wir nun häufiger Erzeugnisse aus einer spanischen Kooperative, die sich vor Jahren bildete und in der sich viele Bio-Erzeuger zusammengeschlossen haben. Die „La Vall de la Casella“ hat gute Ideale und Erzeugnisse die uns zusagen. Die Mandarinen „Golden Nugat“ z.B. sind genial lecker. Diese Woche kommen einige deren Erzeugnisse in die Biokiste. Ihr seht, mit unserer Biokiste bekommt man solch guten Dinge, die es sonst nirgendwo gibt. Gesund und lecker eben.
Ich drucke mit diesem Text das in Deutsch übersetzte Faltblatt der Kooperative, was gut aussagt, warum wir deren Erzeugnisse
vermarkten sollten. Nun ist es jedoch so, dass wir nicht jederzeit deren Produkte im Angebot haben können, denn die Erzeuger müssen ja auch die von uns gewünschten Erzeugnisse parat haben und vor allem auch im Anbau haben. Die Verbraucherwünsche und die Möglichkeiten der Erzeuger, diese Wünsche zu befriedigen gehen selten überein! Das ist nicht nur mit Importprodukten so, das ist auch mit unseren regionalen Erzeugnissen so. Somit schauen wir, dass genügend Produkte lohnend aus Spanien zu uns kommen können. Ihr könnt gerne dadurch helfen, diese Erzeugnisse bei uns zu kaufen. Und auch weitere Menschen davon in Kenntnis zu setzen, damit sie unsere Biokiste bei uns ordern. Wir liefern gerne an verständige Menschen.
Wir wollen den Import von Erzeugnissen dieser Kooperative ausweiten. Mal schauen, ob's gelingt.
Eiskalt geht gar nicht. Eissalat liebt die Wärme. Vielleicht kann man beim Eis an das süße schlecken denken.
Eissalat als Beispiel der Differenz der Wünsche
Beispielsweise ist das mit dem Eissalat so, der eben überhaupt nicht mit Eis, was ja sein Name assoziieren könnte, auf dem Acker umgehen kann, denn Kälte ist das letzte was er mag. Also, der Verbraucher möchte gerne das ganze Jahr Eissalat, aber der Eissalat ist ein empfindlicher Salatkopf, der viele Ansprüche an den Bauern, den Boden und das Wetter setzt, ansonsten wird er nicht schön ausgeformt oder innen matschig, oder bekommt braune Blätter oder weißen Schimmel. Die Hitze in Spanien kann er auch nur mit besten Bedingungen, viel Wasser, aushalten. Also, die individuellen Verbraucherwünsche sind nicht identisch mit Bio-Bauernwünsche. Wie
soll es demnach möglich sein, immer das Produkt anbauen und liefern zu können, was der hiesige Verbraucher gerne immer kaufen möchte. Das geht „natürlich“ nicht. Dasselbe gilt für viele weitere Erzeugnisse, z.B. Tomaten, Gurken, Paprika und auch die oft erwähnten Erdbeeren zu Weihnachten.
Übrigens: Die konventionelle Landwirtschaft hat mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung mit Verbraucherwünschen auch viel ausgetüftelt, um diese Wünsche zu befriedigen. Solcherlei Kunstgriffe werden jedoch im Bio-Landbau, besonders unter Bio- Verbandslandwirten, nicht akzeptiert. Was da zunächst zu erwähnen wäre, das sind die Züchtungen der Sorten. Da laufen seltsame Dinge ab. Aber das wissen unsere Kunden ja inzwischen, oder?
Späte Froste gefährden die komplette Apfelernte. EINE Maßnahme kann sein, die Frostberegnung. Dazu muss jedoch die Fläche möglichst dauerhaft beregnet werden. Das geht nicht mit dem Gartenschlauch. Das heißt also große Investitionen für den Obstbauern.
Bio- Zitrusfrüchte eben nicht mit Chemie
Obstbau ist ein intensiver Landbau. Beim Obst wird ja im Gegensatz zum Ackerbau auf weitaus geringerer Fläche viel intensiver gewirtschaftet. Obstbauern gehen ganz anders in ihren Obstbongard als Landwirte über ihre Flächen. Der Bauer denkt über den Anbau in Hektar ha. nach, der Gärtner und Obstbauer denkt in qm. Diese qm müssen top in Ordnung sein, ansonsten kommt keine Qualität zustande. Daher müssen diese sehr intensiv auf ihren Flächen wirtschaften. Das heißt viel beobachten, schauen was geschieht, wie das Wetter wird und dann schnell agieren, z.B. bei frühen oder späten Frösten: Im Bild links die Apfelbäume im Frost beim Demeter- Obsthof Clostermann während solch einer winterlichen Frostberegnung.
Konventionelle, also gewöhnliche Obstbauern haben meist mehr Ertrag als Bio-Landwirte. Dazu müssen aber auch viel mehr Ressourcen einsetzen, wie Kunstdünger und Pestizide. Mehr Energieeinsatz für eine große Ernte mit ungesunder
Qualität. Die gesündesten Erzeugnisse bekommt man eben sicher ins Haus mit unserer Biokiste!
Himbeerenbeerpflanzen wurden neu gepflanzt. Himbeeren sind ein nette Kulturpflanze, jedoch ist die schnelle Vermarktung, der schnell verderblichen Frucht extrem schwierig.
Unser regionaler Großhandel
Regionaler Großhandel Van Leendert in Nieukerk, unser Partnerbetrieb seit Jahrzehnten
Ich erwähnte unseren Großhandel. Hier ein Auszug aus dem aktuellen Angebot, damit man sehen kann, wie es mit dem Warenfluss aussieht: Hier von Ende Januar 2023
Ingo und Charles schreiben:
- Feldsalat gibt es vorübergehend nicht mehr aus der Region. Von UNI-VERT, FR. bekommen wir ausreichend zu einem günstigen Preis. Nächste Woche gibt es Feldsalat von Thomas Brands.
- Grünen Blumenkohl und Honeydrop- Tomaten gibt es neu von Zann.
- Paprika gelb ist aktuell nur knapp verfügbar.
- Von BioBrothers, NL gibt es einmalig Pakchoy.
- Radieschen gibt es neu von UNI-VERT.
- Die Grapefruit aus Korsika von UNI-VERT sind sehr
gut und lecker.
Der Großhandel ist ein absolut wichtiges Bindeglied zwischen dem Bio-Bauern, Gärtner, oder Obsthof und dem Einzelhandel. Diese Position ist maßgebend dafür, dass der Erzeuger seine wertvollen Erzeugnisse auch vermarktet bekommt und dafür auch einen gerechten Preis erlangt.
Diese wichtigen Ideale und Vorraussetzungen für eine gesundere Landwirtschaft sind übrigens im klassischen, im konventionellen Handel, völlig abhanden gekommen.
Wie schon letzte Woche gesagt: Gehabt euch wohl, seid gütig und wohlwollend und vertraut auf das zuverlässige Wirken der geistigen Welten. Euer Matthias Merholz aus Wachtendonk