Matthias berichtet 2023 18/2023
Hennen im Schniedershof Stall. Auch aus ihnen werden später Suppenhühner.
Wurst und Fleischerzeugnisse
Wurst und Fleischerzeugnisse regional und fair
Eine junge Kuh, die kürzlich Mutter wurde. Auf dem Demeterhof kann sie viele Jahre alt werden und viele Kinder bekommen. Demeter Kühe dürfen ihre Hörner tragen. Sie dürfen grasen und frei laufen.
Wie entgegnen wir der industriellen Massen- Tierhaltung?
Ich denke, eigentlich wissen es inzwischen alle: Massentierhaltung ist für niemanden gut. Dennoch gibt es sie, auch neben dem Schniedershof in direkter Nachbarschaft, mit dem „angenehmen“ Geruch. In Wachtendonk gibt es im Umkreis von drei Kilometer etwa 10 große Ställe in denen hier vornehmlich Schweine gehalten werden. Das ist auf jeden Fall die konventionelle Landwirtschaft, KEINE Bio-Haltung. Diese gibt es hier nur auf einem Bio-Hof. Schweine sind an sich sehr saubere Tiere. Werden sie vernünftig gehalten, so koten sie in eine Ecke des Stalles und halten die weitere Fläche sauber. Gut, sie haben keinen Staubsauger und keine Waschmaschine. Aber sie sind nicht stinkig und dreckig. Das lasse ich den Schweinen nicht nachsagen! Sie sind sehr angenehme Lebewesen. Ich stelle mir vor, dass vielen Menschen der Umgang mit Schweinen gut täte.
Schweine sind zahm, wenn sie vernünftig behandelt werden. Sie sind lieb und schmusen gerne.
Wenn ihr mal die Möglichkeit habt, Schweine zu streicheln, dann nutzt diese.
Es ist für beide gut, Schwein und Streichler. Beide brauchen das. Dennoch darf man Schweine schlachten. Das ist ethisch nicht falsch. Auch wenn Tiere unsere Mitgeschöpfe sind. Ebenso sind es ja auch die Pflanzen und unser Erdball. ALLE gilt es zu versorgen, Erde, Pflanze, Tier UND Mensch. Es ist nicht schlimm Fleisch zu essen. Schlimm ist, alles in einem unausgereiftem Blick zu sehen.
Wir dürfen auch ein Pferd zur Arbeit nutzen, aber entscheidend ist, WIE wir das tun. Es wird in den vergangenen Jahrhunderten im Umgang mit dem Pferd tausende Beispiele für guten und falschen Umgang mit dem Pferd gegeben haben. Vielleicht kennt jemand noch alte Dokumentationen darüber? Eines wird dabei deutlich, der menschliche Umgang mit den Mitgeschöpfen macht es aus. Und da sind wir als Mensch noch auf niedrigem Niveau, so sehe ich das.
Massentierhaltung muss nicht sein, Tierhaltung schon.
Seit ewigen Zeiten hat Landwirtschaft mit Tierhaltung zu tun. Ohne Tiere ging es nicht. Man kann annehmen, dass es immer Bauern gab, die sorgsamer mit ihren Tieren umgingen, als andere. Die Nutzung der Tiere veränderte sich intensiv, als immer mehr Technik die tierische Arbeit ersetzen konnte. Und die Massentierhaltung entstand, als die Völker durch mehr Wohlstand sich mehr Fleisch leisten konnten. Ich erinnere mich noch an meine Kindheit, als wir auf dem Hof meines Onkels im westfälischen Warendorf waren, der Milchkühe und Schweine hielt. Er erzählte stolz, dass er nun einen größeren Schweinestall bauen werde, damit er mehr Schweinefleisch erzeugen kann. Die Milch brachte nicht mehr viel ein, die Schweine damals schon. Er hatte auch gutes Ackerland, worauf er das Futter der Schweine anbauen konnte. Der aktuelle Trecker, das bemerkte ich als kleiner Bursche genau, hatte 32PS, der größere schon 50 und der neue sollte 70PS haben! Ich war begeistert, denn „meiner“ in unserer Gärtnerei hatte nur 12PS!
War das schon der Beginn der Massentierhaltung, in den 60er Jahre?
Wenn ein Landwirt aus jahrzehntelangem Preisdruck der Konzerne, wo heute noch unglaublich viele Menschen die landwirtschaftlichen Produkte zu einem viel zu billigem Preis kaufen gehen, wenn dann ein Landwirt um überleben zu können, sich überlegt, seine Tiere in große Ställe einzupferchen, ist das nicht verständlich? Der Bauer macht es, um überleben zu können, weil die Verbraucher ihm ja sein Billigerzeugnis beim Discounter mit Freude abkaufen, ja, ihn sogar für Riesen-Stallbauten jahrzehntelang subventionierten! Nun ist er der Buhmann.
Wir benötigen vernunftgemäßen Fleischkonsum
Ich wünsche mir, dass die Menschen nicht zu Veganern werden, es sei denn, sie tun es der Gesundheit wegen. Ich wünsche mir, dass immer mehr Menschen ihren Einkauf ganz bewußt anschauen und sich für ehrliche Lebensmittel entscheiden. Auch die Landwirte und die Strassenblockierer. Kauft ehrlich ein. Möglichst alles!
Thönes in unserer Nachbarschaft, eine Bio-Schlachterei und Metzgerei
Wir führen ein gutes Wurst- und Fleischangebot, dass wir TÄGLICH frisch von der Metzgerei Thönes in unserer Nachbarschaft abholen. Auch von ÖKOLAND haben wir vieles. Man findet unser Angebot in unserem Online Schopp. Ich wünsche mir, dass wir mehr dieser Erzeugnisse vermarkten! Das sind Erzeugnisse, die dazu beitragen können, dass wir irgendwann eine ehrliche, gesunde tierhaltende Landwirtschaft bekommen. Mit gutem Bodenleben.
In denen die arbeitenden Menschen vernunftgemäß entlohnt werden und die Schweine und anderen Tiere gestreichelt werden und der Mensch dabei zum Menschen wird und er sich nicht auf Strassen und wo auch immer ankleben muss.
Und der gute Nebeneffekt solch eines landwirtschaftlichen Bio- Betriebes ist auch noch, er bindet durch diese Wirtschaftsweise enorm viel CO2 in seinen Boden. Das hilft dem Klima ausserordentlich!
Aus der Fachzeitschrift Bioland:
Viele positive Effekte ließen sich leicht erreichen, wenn die Menschen in den Industrieländern sich bewusster und mit kleineren Fleischportionen ernährten. Die guten Argumente sind bekannt: Für Futtermittel würden weniger Importe benötigt, die Treibhausgasemissionen gingen zurück, und gut für die Gesundheit wäre es ohnehin. Ende September veröffentlichte das ÖkoInstitut eine Kalkulation der positiven Effekte - mit wenig Resonanz.
Tiere in Massenhaltung sind:
Puten
Hennen
Hähne
Bullen
Kälber
Rinder
Schweine
Fische
Massentierhaltung muss nicht sein und erfordert ein Umdenken und einen anderen Einkauf. Wir bieten es an.
Menschen in Massenhaltung: Muss auch nicht sein.
Daher haben wir noch sehr viel zu tun! Danke für eure Hilfe! Euer Matthias Merholz