Matthias berichtet 2023 37/2023
Bio-Getränke Auswahl im Hofladen 1995
Geburtstagspartygäste haben kein Bio-Interesse
Geburtstagsparty
Gestern war eine Geburtstagsparty in der Nachbarschaft vom Schniedershof. Wir waren eingeladen, mit sehr vielen weiteren Gästen. Es war schönes Wetter, sodaß die Feier weitestgehend im Freien stattfand. Das war sehr angenehm. Zumal die Nachbarn ein sehr gepflegtes Anwesen mit besonderem Ambiente besitzen. Die bestimmt 100 Gäste, meine Schätzung, konnten sich ohne großes Gedränge begegnen. Man konnte sich orientieren, wo denn wer sich aufhalten könnte. So ging es auch mir und Gabi. Man schaut erstmal durch die Menge, wen man denn als Bekannten entdeckt. In dieser Partymenge brauchten wir dafür etwas Zeit. Die Musik war glücklicherweise nicht zu laut, sodaß man sich unterhalten konnte. Das finde ich wichtig, bei solch einem Zusammentreffen. Mein Eindruck ist auch, dass dies den meisten Menschen so geht. Die Gespräche waren intensiv. Die vorhandene Tanzfläche wurde erst spät, ich glaube nach Mitternacht, zum Tanzen genutzt. Also, ungezwungene Gespräche untereinander, das möchten viele Menschen, so meine Beobachtung. Wenngleich ich das bestimmt nicht gut beurteilen kann, denn meine Party-Erfahrungen sind sehr gering. Obwohl es eine 60 Jahr- Feier war, befanden sich viele junge Menschen dort. Das fiel uns auf. Und dies war auch schön so, denn ich muss ja immer wieder konstatieren, dass mein Alter doch schon fortgeschritten ist. - Soll ich das nun hier nennen, frag ich mich?- Nun denn, mein sechzigster liegt nun schon 6 Jahre zurück. Damit bin ich denn schon etwas älter, oder? Obwohl, so richtig alt fühlen tue ich mich nicht, dennoch, ehrlich, ich bin nicht mehr so belastbar wie „damals“. Wie sich das „damals“ anhört, oder? Zurück zur Party. Wir fanden Gesprächspartner, mit denen wir neu im Gespräch waren. Das ist ja auch interessant, dass man Menschen kennenlernt, die so anders im Leben stehen. Was bewegt denn die Menschen? Was treibt sie denn um, das interessiert mich doch. Gerade in diesen besonderen Zeiten, da sucht man ja eigentlich nach Antworten, oder? Wie geht man denn mit den unglaublich vielen Krisen und Anforderungen um? Es ist ja nicht nur EIN Krieg in Europa, es ist ja auch beinah ein „Krieg“ in jedem Menschen selber! Wer hat denn die richtigen Antworten auf all die Fragen? Ich dachte, da könnte man mit den Menschen bestimmt drüber reden. Diesen Austausch müßte doch jeden interessieren, dachte ich.
Pustekuchen! KEIN einziges Gespräch dazu! Auch KEIN einziges Gespräch zu meinen, oder unseren Idealen des biologischen Anbaus und der Bewahrung der Schöpfung. Mein Eindruck war auch hier; das Zuhören fällt den Menschen immer schwerer. Es wird gern von sich erzählt. Wobei; eher von ihren Erlebnissen, nicht von sich selber.
Mit den wenigen Landwirten konnte ich mich austauschen über ihre berechtigten Klagen zu der verheerenden Preispolitik an landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Aber meine Bemerkung, dass ja JEDER seine Nahrungsmittel selber einkauft und damit bestimmt, wo diese herkommen, diese wollte niemand hören und ich stand gefühlt beinah wieder alleine da! Bei den anderen Personen ging es um Urlaub, Wandern, Sport, Kinder und Studium und Unterkünfte zu bekommen, um Pilgern nach Santiago, über die Unternehmensentwicklung von Uniper, Siemens, EON und RWE. Von Energieerzeugung und die „dumme“ Politik dazu. Von E-Bikes und Tourenfahren, von noch einem Bier holen und ich muss mal, von dem Gastgeber, der es nun ja „geschafft“ hat. Und von; „du hast ja nun auch schon einen großen Betrieb, da staune ich ja“! Das bekomme ich zu hören, von Menschen die NIE bei uns einkauften! Man beobachtet uns also. Und es scheint gut zu sein, wenn unser Betrieb „groß“ wird.
Ja, den inzwischen „großen Betrieb“ den habe ich! Aber nur durch den übergroßen Einsatz mit meiner Gabi zusammen! Wir haben uns ein Leben lang für die Welt eingesetzt. Ich staune auch, wie uns das gelungen ist! Es gelang jedoch, weil es genügend Menschen gab und gibt, die ebenso dieses Ideal verfolgten und uns mit Ihrem Einkauf ermöglichten die gesunden Erzeugnisse einer Bio- Landwirtschaft abzunehmen. Und diese wiederum kann AUCH nur dadurch existieren! Hat es jemanden ruiniert, dass er unsere Lebensmittel erwirbt? Ich glaube kaum. Es hat die Menschen und die Natur gesünder gemacht! Das ist was wirkt! Echte menschliche lebendige Taten!
Das alles konnte ich bei niemandem loswerden! Dies wollte man nicht wirklich hören. Vielleicht müßte man dann ja zugeben, dass man die ganzen Jahre nicht bei uns seine Lebensmittel kaufte?
Danke, Ihr werten Kunden.