Matthias berichtet 2024 04/2024

ein historisches Foto im Gewächshaus der Gärtnerei Merholz 1981
Ein kleiner Rückblick zum Beginn unserer Biokiste
Keine Biokiste ohne Computer und Software
Kleiner Rückblick
Seitdem unsere Biokiste sich immer mehr erweiterte, das war schon im Jahr 1991 so, wurde klar, dass dies nicht mehr mit Karteikarten funktionieren konnte. Zuvor hatten wir genau das, nämlich einen Karteikasten mit selbst erstellten Karten, denn für Biokiste gab es keine vorgefertigten Karteikarten. Durch den Kundenzuwachs wurde der Kasten dann immer voller, und auch immer unübersichtlicher. Die ersten Biokisten die wir bislang lieferten, waren ja noch reine Standardkisten. Gabi und ich packten dieses Obst und Gemüse darein, was wir gerade zu ernten hatten, bzw. was wir an Ware von unseren Partnerhöfen zu uns holten. Die Kunden bekamen das vorgesetzt, was eben das Land, der Anbau im Gewächshaus zu dieser Zeit hergab. Es gab bei uns in Straelen bis dahin noch gar keinen Bio-Handel.. wenngleich ich hier eigentlich unrecht sage, denn der erste Bio-Großhandel hatte sich bereits in Krefeld gegründet, die Kornkraft. Davon war mir aber damals nichts bekannt. Also gab es in unserem kleinen "Hofladen" nur unsere selbst erzeugenden Produkte. Und ebenso in unseren damaligen Biokisten. Und je nach Größe der Familie eben mehr oder weniger derselben Erzeugnisse. Das wurde dann mit 10, 20 oder 30 Mark berechnet. Wirkonnten nur wenig verschiedene Erzeugnisse damals einpacken, weil wir z.B. noch keine Hühner gehalten haben und es deshalb keine Eier gab, oder auch von anderen Bio-Betrieben keinen Käse und kein Brot und keine Milchprodukte, weil es dieses alles zu dieser Zeit für uns noch gar nicht gab in Straelen in unserer Gärtnerei. Dennoch wurde unsere bescheidene Biokiste immer beliebter. Das freute uns sehr. Die meisten Kunden lernten wir ja sowieso nur durch den Waldorf-Kindergarten in Geldern kennen, in den unsere Kinder gingen. Dort stapelten wir dann die Kisten in den Eingangsbereich, mit Zetteln der verschiedenen Größen gekennzeichnet, wovon dann die unterschiedlich eintreffenden Eltern sie dann mitnahmen. Das war eine wirklich besondere Zeit für uns! Wir bauten ja seit 1985 eigenes Bio-Gemüse an, was sogar 1986 eine Demeter- Anerkennung bekam! Wir waren sehr stolz, dass wir das schafften, jedoch hatten wir praktisch KEINE Kundschaft! Wie sollten wir uns bekannt machen? Wir hatten zwar viele Ideale, auch als entstehende Hofgemeinschaft, aber bestimmt kein vernünftiges Einkommen und damit kein Geld für Werbung und Bekanntmachung unserer Erzeugung. Daher begann ich 1985 auf „Befehl“ meiner geliebten Frau, einen Marktstand zu entwickeln, den ich dann immer Freitags in Kempen auf dem Wochenmarkt aufbaute. Deshalb auf Befehl, weil ich selber absolut keine Markterfahrung hatte und für mich als Gärtner die mir bekannten Markthändler auch unangenehm waren, weil es denen immer nur um den geringsten Preis zu erhandeln ging. Die kannte ich durch meine elterliche Gärtnerei, zu denen sie kamen um Blumen zu kaufen, die wir damals anbauten. (Noch ganz konventionell, mit viel Chemieeinsatz!) Markthändler, so meinte ich zu wissen, sind immer nur Preisfeilscher. Das erbaute mir nicht den Gedanken daran, einen eigenen Marktstand aufzubauen! Aber meine Gemahlin hatte eine bessere Ahnung! Und sie traf es auch richtig! Denn wir hatten am ersten Markttag in Kempen im Januar 1985 einen für mich überragenden Umsatz von 784 Mark, was ich heute noch deutlich weiß! Und, ich lernte richtig nette, tolle Menschen kennen, die sich unglaublich freuten, dass wir mit Bio-Gemüse zum Markt kamen und mich natürlich drängten, auf jeden Fall wiederzukommen und vielleicht noch weitere Erzeugnisse mitzubringen! Das tat gut!
Demnächst weiter, so wie Ichs schaffe.
Schon damals und auch heute noch: Daher haben wir noch sehr viel zu tun! Danke für eure Hilfe! Euer Matthias Merholz