Matthias berichtet 2025 10/2025

Nun, wohin führt mein Weg? Bin ich unsicher? Gang im alten Kloster Regensburg. Hier war eine Landwirtschaftliche Tagung von Bio-Landwirten
Ist biologische Nahrung wichtig?
Wichtig ist es mir ja schon lange, dass wir eine andere, eine biologische Landwirtschaft immer mehr und mehr in der Welt bekommen. Mir ist bewußt, dass die aktuelle, man kann sagen die konventionelle Landwirtschaft, schon viele Jahrzehnten, ja eigentlich sogar schon seit mehr als 120 Jahren in die falsche Richtung geht. Sie hat sich nicht davon lösen können, dass zu erzeugen, was der Natur angehört, was also die Erde, die Pflanzen, Tiere und der Mensch für ihre Ernährung nötig haben, nein, sie hat sich immer mehr und mehr davon abgewendet, hin zu einer Erzeugung in Mengen. Mengenproduktion, das Wort Produktion sagt ja schon vieles aus, das ist die Maxime schon seit über 120 Jahren immer mehr und mehr geworden. Man hat die ganze naturnahe Erzeugung abgewendet von der Natur, hin zu einer Produktion hin zum Wirtschaftsleben. Mit der stets zunehmend eingesetzten Technik begann die Ertragsmaximierung. Das Gewinnstreben hat dermaßen in der Urproduktion Einzug gehalten, sodass diesem Streben nach Maximierung alles unterordnet wurde. Die Natur ist keine göttlich gegebene Natur mehr, die ihre innere Berechtigung hat, sie ist nur zum Nutzen degradiert und nicht zum Lebensraum.
Es gab Zeiten, da war es dem Menschen der den Boden bewirtschaftete innerlich fühlsam, dass er den göttlichen Boden bearbeitete. Er fühlte die Natur in allen seinen Fasern und wenn er den Wald rodete, dass wußte er auch, dass er dafür lebendige, natürliche Gründe haben mußte, um das die Naturwesen ihm dies zuließen. Unsichtbare Naturwesen waren dem alten damaligen Menschen in allen Dingen wirksam. Es gab eine Ehrfurcht vor diesen Wesen, die eine Achtsamkeit mit sich brachte, die bewirkte, das ich nicht einfach irgendetwas schädigen kann in der Natur, nein, mein Tun muss so angelegt sein, dass uns Menschen eine echte Freude an diesem Eingriff in die Natur erwächst. Dann werden diese Wesen mit mir sein, das fühlte man.
Heute ist diese Erkenntnis völlig verloren gegangen.
Kein Landwirt hat eine Vorstellung davon, dass sie mit der Bearbeitung des Bodens vielleicht einen „heiligen“ Boden bearbeiten könnten. Auch unglaublich viele Naturreiche wie, Wälder und Auen, Hecken und Büsche, Bäche und Weier, Feldränder und Einzelbäume, so vieles wurde gnadenlos in den letzten Jahrzehnten geräubert, vernichtet! Diese Zerstörung wirkt nun immer mehr im Menschenherzen.
Dazu kommen nun noch weitere große Dilemma:
Die Menschen wissen eigentlich nicht mehr weiter.
Unsere klassische Nahrung ist inzwischen so desaströs, dass sie nicht mehr zur Nahrung für gesunde, denkende, entwickelte Menschen taugt! Die Nahrung macht zwar satt, aber ertüchtigt den Menschen nicht mehr zu einem gesunden Denken.
Die Menschen können nicht mehr denken. Und diejenigen, die es noch können, erleben zunehmend die größten Schwierigkeiten darin, mit denjenigen zu kommunizieren, die es nicht mehr können. Dabei kann man an die vergangene Corona Zeit denken.
So entstanden diese unsichere Zeiten in denen wir nun leben und die auch die folgenden tausend Jahre andauern werden, ich hoffe, mit immer größeren Erfolgen in der Sache der guten Ernährung.
Niemand weiß das Ende und den Beginn kennt man auch kaum. Das aktuelle Zeitgeschehen ist Krisengeschüttelt. Eine Krise folgt auf die folgende. Wie soll man damit umgehen? Wir gehen alle diesen Gang, diesen Weg, wovon wir das Ende nicht erkennen können. Eigentlich gehen wir doch unsicher, oder? Ich möchte aber gerne Sicherheit gewinnen. Wie kann ich das, wenn ich nicht googlen will, weil ich dort keine Antworten finde?
Aus meinem Leben, einer der vielen „Zufälle“
Ich hatte vor mehreren Jahrzehnten als junger Mann das große Glück, - welches ich damals überhaupt noch nicht erkannte -, das ich eine mir attraktive Frau in Straelen kennenlernte, die mir Dinge erzählte, die ich kaum verstand. Ich hörte ihr zwar gerne zu und sie beantwortete auch gerne meine Fragen, welche ich heute gar nicht mehr wüßte, die ich ihr stellte, aber dass mich das Thema, welches Sie mir damals vortrug, interessant fand, das war schon so, weil ich Sie, die im ähnlichen Alter befindliche Frau wie ich damals, ebenso sehr interessant fand. Sie erzählte mir von Dingen die mir völlig unbekannt waren, obwohl ich damals bestimmt für mich behauptete, dass ich mit meinen 22-23Jahren vollkommen wußte, wie die Welt tickt, - Und das sogar ohne Google, was es ja noch gar nicht gab.
Da wir beide Gärtner waren, war das Thema Pflanzen und Boden sicherlich unser Hauptthema, oder vielleicht ein Einführungsthema. Zumindest fanden wir darin gute Ansätze uns auszutauschen, denn die "Kultivierung" von Pflanzen, da meinte ich damals was von zu verstehen.. bis ich diese Dorothea eben kennenlernte. Sie hatte viele Bücher und Schriften in ihrem Regal in ihrer Wohnung in Straelen, die mir unbekannt waren. Sie aber kannte viele davon und sie laß mit daraus dann etwas vor. Das mache ich euch hier nun auch mal eben.. eben das Buch holen:
Vom Geheimnis der Ernährung
S.14
Wir müssen uns wieder über die vielgliedrige menschliche Wesenheit klar werden. Für den Geistesforscher ist der Mensch nicht nur das physische Wesen, das man mit Händen greifen, mit Augen sehen kann, sondern dieser physische Leib ist nur ein Teil der menschlichen Wesenheit. Dieser physische Leib besteht allerdings aus denselben chemischen Stoffen, die in der Welt ausgebreitet sind. Aber die menschliche Natur hat höhere Glieder. Schon der nächste Teil der menschlichen Natur hat höhere Glieder. Er ist übersinnlich, hat eine höhere Realität als der physische Leib. Er liegt dem physischen Leib zugrunde, er ist das ganze Leben hindurch ein Kämpfer gegen den Zerfall des menschlichen physischen Leibes. In dem Augenblick, wo der Mensch durch die Pforte des Todes schreitet, ist der physische Leib den Gesetzen des Todes unterworfen und zerfällt. Im Leben kämpft der Lebensleib gegen den Zerfall. Er gibt den Kräften und Stoffen eine andere Richtung andere Zusammenhänge als sie haben würden, wenn sie nur sich selber folgen würden.
Oder S.152
Die Rote Bete (Rübe) macht sehr schnell satt, weil sie tatsächlich, was das wichtige ist, bis zum Kopf geht und der Kopf das Wichtige ist, weil sie ihn ganz durchsetzt mit Tätigkeit, wenn sie richtig in den Kopf hineingeht. Das ist ja den Menschen furchtbar unangenehm, dass sie denken sollen, und daher lieben sie manchmal mehr die Kartoffel, weil diese eben nicht so zum Denken anregt. Da wird man faul. Sie regt nicht zum Denken an, man wird faul im Denken. Dagegen die Rote Rübe regt sehr stark zum Denken an, sie regt so an, dass man eigentlich denken will, und wenn man nicht denken will, dann liebt man Rote Bete nicht. Wenn man eine Anregung zum Denken will, dann muss man insbesondere die salzige Anregung von Rettichen brauchen. Wenn jemand nicht sehr regsam im Denken ist, so tut man ihm das gut, weil ein bißchen die Gedanken in Bewegung gebracht werden, wenn Rettiche oder Rüben zu den Speisen hinzufügt.
Rudolf Steiner, 1908 in Berlin
Übrigens; die vertrauliche Beziehung mit dieser Dorothea endete schnell, weil sie nach der Meisterschule aus Straelen fortzog.
Ihre Impulse, die sie mir vermittelte, die baute ich stets regsamer in mir aus. Ich bin ihr sehr dankbar dafür!