Alles Gute zum gesunden Leben

Mein Besuch bei „alten“ Kunden, „ich brauch doch nicht so viel“ 

Letztens besuchte ich eine ehemalige, inzwischen, wie wir alle, altgewordene Kundin, der das Laufen schwerfällt und der der Rollator eine wichtige Lebenshilfe wurde. Wir kennen uns schon seit den 90er Jahren, als ich einen Marktstand in Mülheim führte. Viele Jahre bekam sie eine  Biokiste von uns geliefert, nachdem wir die Märkte eingestellt hatten. Ihre Familie, so sagte Sie glücklich, profitierte soo viele Jahre von den guten, gesunden Dingen mit dieser Biokiste. Die Kinder sind schon lange groß und haben eigene Haushalte und eine Tochter, die in der Nähe wohnt, bekommt auch eine Biokiste von uns geliefert, sagt sie stolz.  Sie erinnerte sich noch gerne an unsere freundlichen Fahrer, die ihr die Waren bis in die Küche trugen, weil das Tragen ihr schon lange schlecht möglich wurde durch diese leidige Knochenkrankheit.  Ich fragte sie, warum sie denn dann keine Biokiste jetzt bestelle, denn das wäre doch gerade eine Erleichterung für ihr Leben und das wäre, bzw. ist ja auch ein Ziel unserer Biokiste, das damit das Leben erleichtert würde? Oh, sagte sie angetan, das wäre gar nicht so schlecht, sie würde sich das nochmal überlegen, aber sie geht auch gerne noch in der näheren Umgebung bei einem sehr netten türkischen Lebensmittelhändler einkaufen, weil die Kontakte mit anderen Menschen ihr doch sehr wichtig sind. Gut, jetzt hat der nette türkische Lebensmittelhändler zwar keine biologischen Erzeugnisse, aber da er ja etwa abseits der großen Strasse liegt, kann er auch jeden Kunden gebrauchen. Und die Gespräche mit den Menschen sind ihr ja erbaulich, das will sie nicht missen. Den Einkauf verstaut sie dort in ihren Rollator und an ihrer Haustreppe stellt sie diesen unten ab und geht dann viele Male auf und ab um es in ihre Wohnungsküche zu tragen. Die Bewegung, sagt sie nett lächelnd, die ist zwar sehr anstrengend, aber doch auch wichtig für ihre Gesund Erhaltung. Sie braucht auch das „Muss“ um diese Wege zu gehen. „Ansonsten sitzte ich viel zu viel alleine in meiner Wohnung und „versauere“. Unsere Auslieferung - Fahrer waren alle mehr oder weniger äusserst freundlich, aber dass diese ja keine Zeit sahen, mit ihr längere Gespräche zu führen, dass war ihr schon klar. Zudem können ja nicht alle so gut deutsch um mit der lieben alten Dame fließend Konversation zu halten.  Ausserdem, so sagte sie ebenso freundlich zu mir; Matthias, weißt du, jetzt wo ich nun alleine bin, - denn ihr Mann war vor Monaten gestorben- da benötige ich ja wirklich nicht mehr viel. Was soll ich mit dem vielen Gemüse und Obst in meiner Biokiste? Das bekomme ich ja gar nicht mehr alles auf! Das verstehst du doch, oder? 

Ja sicherlich Elke, rief ich aus, aber schau, wir haben doch soo viele weitere Dinge im Angebot, die wir dir mit unserer Biokiste ins Haus bringen, das erleichtert dir doch das Tragen. Den Tee, den wir gerade trinken, das Gebäck, dass auf dem Tisch steht.. „das habe ich selber gebacken“ sagte sie stolz und das Bio-Mehl hätte sie bei Rewe gekauft. Ach liebe Elke, du kannst doch mit unserer Biokiste alle diese Dinge für deinen Haushalt einkaufen und danach gehst du noch unbeschwert zu dem türkischen Händler, kaufst noch weitere kleine Dinge die dir fehlen, gehst dann deinen Weg zum Friedhof, dann noch etwas weiter spazieren oder an der Kirche vorbei, die dir gefällt und brauchst nicht zu Hause die Treppe mit den vielen Einkäufen zu bewältigen! 

  Ja, sagte sie nachdenklich, vielleicht ist das ja eine gute Idee. Aber weißt du, solange ich die Gänge noch alle schaffe, da mache ich das erst mal weiter so wie gehabt. Wenn das nicht mehr geht, dann melde ich mich bestimmt. Mit der Frau Haltaufderheide habe ich ja auch gerne telefoniert. Die hat mir das ja auch schon immer so dargelegt. Ich überlege mir das noch. Herzlich verabschiedeten wir uns.

- Bislang hat sie sich nicht gemeldet! -

Ich glaube, vielleicht dass ist ja auch gut so, denn dann „geht“ es ja noch.